Von Tobias Johansson

Wie und warum werden Verbindungseinrichtungen getestet, bevor sie für den Einsatz im Straßenverkehr zugelassen werden?

Wie und warum werden Verbindungseinrichtungen getestet, bevor sie für den Einsatz im Straßenverkehr zugelassen werden?

Bei Traversen, Anhängekupplungen, Zugösen und Deichseln handelt es sich um Produkte, die zusammen als Verbindungseinrichtungen bezeichnet werden. Bei Verbindungseinrichtungen, die in einer LKW-Kombination für den Straßentransport verwendet werden sollen, muss die Verbindungseinrichtung eine Typgenehmigung nach UNECE R55 aufweisen. 

Gemäß den Vorschriften muss das Produkt im Rahmen des Zulassungsverfahrens mechanischen Prüfungen unterzogen werden, um seine Leistungs- und Ermüdungseigenschaften sicherzustellen. Diese mechanische Prüfung erfolgt durch dynamische Prüfung oder durch eine Kombination aus dynamischer und statischer Prüfung.  

Bei der dynamischen Prüfung werden 2 Millionen Zyklen durchgeführt, nach denen das Produktmaterial keine Risse aufweisen darf. In den Vorschriften gibt es eine Ausnahme für einfache Konstruktionen, bei denen keine mechanische Prüfung erforderlich ist. In diesem Fall kann die Zulassung durch Berechnungen erfolgen. Ob es sich bei einem Produkt um eine einfache Konstruktion handelt, entscheidet die Genehmigungsbehörde. Diese Ausnahmeregelung für einfache Konstruktionen wird von der Genehmigungsbehörde in der Regel sehr restriktiv genutzt, aber es gibt Verbindungseinrichtungen wie Traversen, Zugösen und Deichseln auf dem Markt, die durch Berechnungen zugelassen wurden.  

Mechanische Prüfung und Berechnung

Ein anderer Teil der Vorschriften beschreibt, dass die Produktion der Verbindungseinrichtung im Laufe der Zeit überwacht werden muss. Dies geschieht durch nachfolgende Materialinspektionen und neue mechanische Prüfungen des Produkts. Dies wird als Überstimmung der Produktion oder Conformity of Production (COP) bezeichnet, die nach einem definierten Schema durchgeführt werden soll. Bei Produkten, die durch Berechnung zugelassen wurden, wird weder während des Zulassungsprozesses oder bei der COP eine mechanische Prüfung durchgeführt. 

Ringfeder investiert in eigene Prüfkapazitäten und baut diese kontinuierlich aus. Auf diese Weise können mechanische Prüfungen durchgeführt werden, um höchste Verkehrssicherheit auf unseren Straßen zu gewährleisten. Denken Sie daran, dass die Produkte das einzige Bindeglied zwischen den Zugfahrzeugen und den gezogenen Fahrzeugen sind! 

Abbildung 1 Prüfung in Längs- und Hochachse der Zugdeichsel des Anhängers während der Entwicklung 

Striktere Nachkontrollen durch die Genehmigungsbehörde haben gezeigt, dass durch Berechnungen zugelassene Produkte durchaus skeptisch gesehen werden. Die Behörden haben nun klargestellt, wie sie künftig vorgehen werden. Ein Produkt mit einfacher Konstruktion kann weiterhin durch Berechnungen zugelassen werden, aber das Produkt muss auch eine mechanische Prüfung bei der Nachkontrolle (COP) bestehen. 

Dynamische Prüfungen bestätigen die Berechnungen und die Prozessimplementierung oder liefern hierfür Eingabedaten.  


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Tobias Johansson
Tobias spearheads future product development projects, ensures compliance with relevant legislation and standards, and draws upon his over 20 years of automotive industry experience to guide product development initiatives.
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