Der Unterfahrschutz ist ein kritisches Bauteil von Lkw und Anhängern – sowohl aus Sicherheitsgründen als auch aus rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen. Obwohl es sich scheinbar um ein relativ einfaches Bauteil handelt, kann die Wahl des Unterfahrschutzes den Prozess der Konstruktion, des Baus und des Betriebs von Lastkraftwagen erheblich erschweren.
Dieser Beitrag geht auf die Grundlagen des Unterfahrschutzes ein und sieht sich an, wie sich der Unterfahrschutz, je nach Ihrer Rolle, für Sie auswirkt.
Unterfahrschutz-Vorrichtungen haben alle den gleichen einfachen Zweck: die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, indem sie verhindern, dass diese bei einem Unfall unter einen Lkw oder Anhänger rutschen und dort eingeklemmt werden. Ursprünglich waren sie im englischen Sprachraum als „Mansfield-Bars“ bekannt, benannt nach der Schauspielerin Jayne Mansfield, die 1967 bei einem Unfall ums Leben kam, als ihr Auto mit dem Heck eines Fahrzeugs zusammenstieß und unter den Anhänger rutschte. Genau diese Art von Unfall sollen Unterfahrschutzvorrichtungen (kurz UFS) verhindern.
Der Heckunterfahrschutz schützt gegen unterfahrende Fahrzeuge bei Auffahrunfällen. Seitliche Unterfahrschutzvorrichtungen bieten Schutz bei Seitenaufprall sowie für Radfahrer oder Fußgänger, die Gefahr laufen, in der Stadt unter das Fahrzeug zu geraten. In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf hintere UFS und erklären, worauf Sie bei ihrer Auswahl achten sollten.
Auch wenn alle hinteren UFS den gleichen Zweck haben, können sie je nach Bauart des Lkw und den Bedürfnissen des Betreibers unterschiedlich funktionieren. Es gibt drei Hauptausführungen von hinteren UFS:
Für die meisten Fachkräfte, die bei ihrer täglichen Arbeit mit Lkw arbeiten, stellt der Unterfahrschutz in der Regel drei Hauptherausforderungen dar: Vorschriften, Lkw- und Anhängerkonstruktion und Kosten (insbesondere die Gesamtbetriebskosten). Schauen wir uns jede einzelne genauer an.
Wie viele andere Bauteile unterliegt auch die Art der Unterfahrschutzvorrichtung, die Sie an Ihren Lkw oder Anhängern montieren, internationalen Vorschriften. Im Jahr 2019 musste sich die Transportbranche mit der dritten Fassung der Verordnung UNECE-R 58 auseinandersetzen, die zu einer Verschärfung der Anforderungen in den folgenden Bereichen führte:
Da das Lkw-Verkehrsaufkommen zunimmt und die Sicherheitsanforderungen noch strenger werden, können sich die Vorschriften erneut ändern – und ein neues regulatorisches Umfeld schaffen, mit dem die Branche leben muss. So wird beispielsweise im Jahr 2024 die EU-Verordnung zur allgemeinen Sicherheit (GSR) aktualisiert. Sie schreibt dann vor, dass alle neuen Lkw mit einer Reihe von Sicherheitsvorrichtungen wie Rückfahrassistent, Reifendrucküberwachungssystemen und Totwinkel-Assistenten ausgestattet sein müssen. Die neue GSR stellt keine weiteren Anforderungen an den Unterfahrschutz, ist aber ein gutes Beispiel für die immer strengeren Vorschriften, mit denen sich Unternehmen in der Transportbranche konfrontiert sehen.
Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften gefährdet nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, sondern kann auch zu Bußgeldern und anderen schwerwiegenden Konsequenzen für Unternehmen führen. Wenn Sie also den Überblick über die Sie betreffenden Regeln und Vorschriften behalten und Ihre Unterfahrschutzvorrichtungen von einem sachkundigen, seriösen Lieferanten mit den richtigen Zertifizierungen beziehen, ist dies der beste Weg, um unangenehme Überraschungen in Zukunft zu vermeiden und das Typgenehmigungsverfahren zu vereinfachen.
Für einen Fahrzeughersteller, der an der Planung und Auslegung eines neuen Lkw- oder Anhängersystems beteiligt ist, hat der Unterfahrschutz erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Fahrzeug. Das Gewicht ist ein wichtiger Faktor, zumal mit der dritten Fassung der UNECE-R 58 die Mindestkräfte, denen hintere UFS standhalten müssen, angehoben wurden. Ein hinterer UFS aus Stahl, der ein heranrasendes Auto stoppen kann, hat immer eine schwere, robuste Konstruktion. In einigen Fällen bedeutet das zusätzliche Gewicht, dass es an anderer Stelle eingespart werden muss. Darüber hinaus können ein schwerer hinterer UFS oder ein schlecht konstruierter Klappmechanismus dem Fahrer Probleme bereiten und die Ergonomie gefährden. Leichte hintere UFS aus leichteren Metallen wie zum Beispiel Aluminium sind für einige Anwendungen eine Alternative.
Die gesetzlichen Anforderungen wirken sich auch auf die Abmessungen des hinteren UFS, den Bodenabstand und den Überhang des Fahrzeugs aus. In manchen Fällen kann dies dazu führen, dass Ihre Wunschkonstruktion nicht möglich ist. Daher verdient der Unterfahrschutz schon früh in der Planungsphase viel Aufmerksamkeit, wenn später alles nach Plan laufen soll.
Auch aus Kostensicht wirken sich Unterfahrschutzvorrichtungen aus. Komplizierte Montageroutinen für Ihre hinteren UFS-Vorrichtungen machen beispielsweise den Bau zeitaufwändiger und kostspieliger. Darüber hinaus führte die Einführung der dritten Fassung der UNECE-R 58 dazu, dass die Zahl der Lieferanten, die in der Lage sind, hintere UFS zu liefern, die den neuen Zertifizierungsanforderungen entsprechen, deutlich geringer wurde. Diese Situation ist jetzt anders als 2019, aber sie verdeutlicht, wie ein scheinbar einfaches Bauteil wie ein Unterfahrschutz eine erhebliche Wirkung haben kann.
In Anbetracht all dieser Herausforderungen ist es sinnvoll, nach namhaften Anbietern zu suchen, die Systemlösungen für Kupplungen, Unterfahrschutz, Zugstangen, Endplatten und Zubehör in einem Paket anbieten. Die Versuchung, sich nach dem niedrigsten Kaufpreis umzusehen, kann groß sein, aber auf lange Sicht ersparen Ihnen Systemlösungen die damit verbundenen Kopfschmerzen und führen zu den niedrigsten Gesamtbetriebskosten.
Erfahren Sie mehr über den Unterfahrschutz und unser Angebot an hinteren UFS-Vorrichtungen, indem Sie einen Blick auf unsere Produkte werfen. Oder nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie eine Lösung für Ihre Herausforderungen rund um den Unterfahrschutz benötigen.